Dafür und für die Unabhängigkeit des ORF von wirtschaftlichen Begehrlichkeiten zahlen wir gerne GIS-Gebühren. Anders wären journalistische Großleistungen wie zuletzt der ORF-Schwerpunkt 1938 nicht möglich.
Der kleine, große Unterschied. Von Roger de Weck
Was unterscheidet öffentliche Medienhäuser von privaten? Sie produzieren Sendungen, die für kommerzielle Anbieter ein Verlustgeschäft wären. Sie können mitten in der Medienkonzentration weder verkauft noch von Interessengruppen gekauft werden. Sie orientieren sich am Leistungsauftrag im Dienst des Gemeinwesens und nicht an der reinen Nachfrage. Sie können das Angebot für Bundesländer querfinanzieren, was gewinnorientierte Anbieter nicht tun.
Sie haben dank öffentlicher Finanzierung die kritische Masse, um sich auf einem kleinen Markt wie Österreich oder der Schweiz gegen starke deutsche Kanäle und die globalen audiovisuellen Produzenten zu behaupten. Sie fördern die Kultur und bringen sie zur Geltung in einem Ausmaß, das kommerzielle Medienhäuser nicht erreichen könnten.
Roger de Weck ist Publizist und ehemaliger Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft.